https://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/depression/therapie/antidepressiva/lithium_aid_16968.html
colourbox.de Oft verschreiben Ärzte Lithium, um die Wirkung von Antidepressiva zu verstärken.
Bereits im fünften Jahrhundert nach Christus war bekannt, dass lithiumhaltiges Mineralwasser die Stimmung ausgleicht. 1949 entdeckte der australische Psychiater John F. Cade, dass Lithium einen leicht dämpfenden Effekt auf Patienten mit übersteigerter Hochstimmung hat. Rund zehn Jahre später bestätigte der dänische Wissenschaftler Mogens Schou diese Wirkung und führte Lithium in Europa ein.
Lithium ist ein Leichtmetall und kommt in verschiedenen Salzen vor. Es wirkt im Gehirn auf eine Vielzahl biochemischer Prozesse. Welcher der Effekte sich antidepressiv auswirkt, ist den Forschern bis heute nicht klar.
Für Gesunde besitzt Lithium keine Auswirkung auf die Psyche. In Kombination mit Antidepressiva sorgt es dafür, dass ein Rückfall unwahrscheinlicher wird. Ärzte verordnen Lithium deshalb vor allem in der Langzeittherapie von Patienten mit so genannten bipolaren Depressionen, durch die sich depressive Phasen mit Phasen der Hochstimmung abwechseln. Gelegentlich verschreiben Ärzte Lithium, um die Wirkung von Antidepressiva zu verstärken.
Nebenwirkungen
Zu Beginn der Behandlung kommt es gelegentlich zu leichten Nebenwirkungen wie Verdauungsbeschwerden und Händezittern.
Hinweise
Problematisch ist die richtige Dosierung. Denn zwischen zu wenig und zu viel gibt es nur wenig Spielraum. Da es leicht zur Überdosierung und damit zu Vergiftungserscheinungen kommt, sollte der behandelnde Arzt die Konzentration von Lithium im Blut alle drei Monate kontrollieren.